Wir haben das Jahr 2011, ich bin gerade 50 geworden, Peter ist 53 Jahre alt. Die Zeit vor den Ferien war stressig, viel zu tun im Geschäft, meinen 50. Geburtstag feierten wir mit der Familie und vielen Freunden. Im Juli war es dann soweit, wir durften in unsere wohlverdienen Ferien. Wir freuten uns beide sehr, trafen wir doch unsere Freunde in Italien und auch unsere Freunde aus Deutschland. Wie bereits seit einiger Jahre, auch schon mit unseren Söhnen, fuhren wir nach Peschici. Genauer zwischen Vieste und Peschici haben wir vor Jahren einen wunderbaren Zeltplatz, direkt am Meer, entdeckt.
Wir sind begeisterte Camper, seit Jahren gehen wir entweder mit dem Wohnwagen oder mit einem grossen Zelt in Urlaub. Da das Wetter in Apulien meistens schön und warm ist, ist das Zelt angesagt. Natürlich, an Gepäck gibt es einiges mitzunehmen: Kleider, Luftmatratzen, Schlafsäcke, Sonnenschirm, Stühle, Tisch, etwas Geschirr, Stromkabel und natürlich unsere Kaffeemaschine. Alles in unser Auto einpacken erfordert eine gute Planung. So weit so gut, die Ferien waren wunderbar, das Meer klar wie immer, das Wetter toll und wir haben manch gute Pizza gegessen. Immer ist es wieder schön, unsere italienischen Freunde zu treffen. Sie erzählen uns von ihrem nicht immer leichten Leben in Peschici. Die Leute in der Region leben vor allem vom Tourismus. Auch unsere Freunde aus Deutschland hatten wir länger nicht gesehen. Immer wenn wir uns in Italien treffen verbringen wir eine unvergessliche Zeit. Wir erinnern uns gemeinsam, als unsere Kinder noch klein waren, und zusammenspielten und badeten.
Nun, nach 14 Tagen waren unsere Ferien auch vorbei und es ging ans Abschied nehmen und ans Packen. Ich glaube Peter hatte Mühe, dass diese schöne Zeit schon wieder vorbei war. Vor dem Abreisen jeweils packen wir, was wir nicht mehr brauchen, bereits am Abend vorher ein. Es ist am Morgen mit dem Abbauen des Zeltes, dem Luft rauslassen bei den Luftmatratzen und dem Zusammenrollen der Schlafsäcke noch genug zu tun. Das ging soweit recht flüssig vonstatten, aber dann kam das Einladen der hundert Dinge, die ums Auto herumstanden. Peter ist ein praktisch veranlagter Mensch und das logische Denken sehr ausgeprägt. Er war immer verantwortlich, damit das Auto gut geladen und wir noch etwas Sicht nach hinten frei hatten. Ich achtete mich nicht gross, war bereits auf der Verabschiedungstour und merkte dann, dass Peter wohl das Auto beladen hatte, aber immer noch gefühlte 50 Dinge hinter dem Auto lagen. Hm, was war bloss los? Ich versuchte mit Peter zu reden, aber er konnte mir nicht erklären, warum er nicht alles im Auto verstauen konnte. Das was ich feststellte war, dass der Platz im Auto überhaupt nicht richtig ausgenützt war. Ich wunderte mich sehr, diese Aufgabe war bis anhin gar kein Problem. Ich wurde ungeduldig und habe ihn sicher recht unfreundlich angefahren. Schlussendlich haben wir alles wieder ausgeladen und neu geordnet und verstaut.
Peter hat das Thema nie mehr erwähnt. Beim Heimfahren Kilometer um Kilometer auf der Autobahn, habe ich darüber nachgedacht. Habe ich mir damals Sorgen gemacht? Nein, eigentlich nicht, ich habe mir gedacht, dass es mit dem Ende der Ferien zu tun hat. Im 2011 habe ich keine weiteren Beobachtungen mehr gemacht und den Vorfall vergessen.