Als ich mich nach einer weiteren Assistenzperson umschaute, wollte eine glückliche Fügung, dass ich meinen Bruder mit ins Boot holen konnte. Er war frühpensioniert und traute sich die Aufgabe zu, zusammen mit seinem Partner, Peter einen Tag in der Woche zu betreuen. Wir machten ab, dass ich Peter jeweils zu den Beiden nach Hause bringe. Sie haben in ihrem Heim einen grossen, schönen Garten. Peter konnte draussen sein, oder auf Ausflüge mitgehen, beim Einkaufen helfen, oder auch einfach einmal nichts tun.
Beide kümmerten sich rührend um Peter, mein Bruder ein begnadeter Koch, verwöhnte Peter mit allerlei guten Gerichten. Ernst ging viel mit Peter spazieren und verschiedenen Ausflüge wurden zusammen unternommen. Es war schön zu sehen, wie sich die Beziehung zu Peter, bei den beiden vertiefte und sie ihn fürsorglich unter ihre Fittiche nahmen. Die Tage waren in der Regel ausgefüllt und schnell vorbei. Ein gutes Gefühl für beide Parteien.
Ja, manchmal war es natürlich auch schwierig, von Zeit zu Zeit war Peter unruhig, oder er wollte nicht ins Auto steigen. Das Essen eines Desserts wurde im Restaurant oft zu einer Kunst. Alles mit dem Löffel essen, ohne dass die Kleider zu sehr mit Eiscreme bekleckert waren, oder auch, dass Peter am Tisch sitzen blieb… gar nicht so einfach. Da brauchte es oft Geduld und grosse Überredungskünste, um ihn abzulenken. Das konnten die Beiden perfekt und ich war dankbar, dass ich etwas Entlastung hatte.
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Neue Hobbies
In meiner freien Zeit wollte ich natürlich auch etwas Sinnvolles tun. Etwas mit meinen Händen erschaffen, kreativ sein und den Alltag vergessen.
Ich nutzte diese Zeit, um mich nach neuen Hobbies umzusehen. Es musste etwas sein, dass ich machen konnte, auch wenn Peter zu Hause war. Etwas wo ich nicht immer ausser Haus gehen musste und ich Peter im Auge behalten konnte. Ich sammelte Ideen, las Anleitungen und Bücher und begann dann verschiedene Betonartikel herzustellen. Schalen, oder Kerzenständer und auch Dekoartikel für den Garten.
Ebenso faszinierend fand ich einfache Steinbilder, die ich an einer Ausstellung gesehen hatte. Für die Steinbilder unternahmen Peter und ich lange Spaziergänge der Aare entlang und sammelten Steine. Die Steine mussten flach sein, schön geschliffen und Peter machte es Freude, die Steine auszusuchen und aufzusammeln. Ganze Nachmittage verbrachten wir am Wasser, suchten am Ufer Steine, warfen Hölzchen in die Aare, sassen auf einer Sandbank und assen etwas «Zvieri».

Daheim hatte Peter dann viel zu tun, die Steine mussten gewaschen werden, damit sie sauber waren und verwendet werden konnten. Überhaupt sortierte Peter gerne Sachen, seien es Steine, oder Schrauben, oder Holz etc…
Da ich auch sehr gerne fotografierte, verarbeitete ich meine Fotos zu schönen Grusskarten. Während den Spaziergängen hatte ich immer meine Kamera dabei und suchte passende Sujet.
Koffermarkt
Die Deko-Sachen aus Beton und die Bilder sammelten sich nach und nach bei uns an. Natürlich, ein Vogelbad im Garten ist schön, eine bepflanzte Schale hier und da auch. Steinbilder sind lustig und sie zu verschenken war natürlich durchaus immer eine Option. Aber ich überlegte mir dennoch, was ich sonst noch damit ich anfangen könnte und so beschloss ich die Waren zu verkaufen. Ich suchte in einer Brocki einen alten, gut erhaltenen Lederkoffer was dann gar nicht so einfach war. Ich klopfte verschiedene Läden ab. Endlich fand ich einen passablen und musste ihn zuerst etwas säubern und aufpolieren. Dann zimmerte ich ein paar Tablare, um mehr Fläche zu erhalten und die Artikel im Koffer noch besser zu präsentieren. Das Ganze sah gar nicht schlecht aus.
Nun musste ich nur noch geeignete Koffermärkten finden, die es recht häufig in verschiedenen Gemeinden gab. Meistens fanden sie am Samstag oder am Sonntag statt. Auch Weihnachtsmärkte besuchte ich, die Stimmung mit den vielen Lichtern und Kerzen waren immer sehr schön. Ich war gespannt auf den ersten Markt, freute mich darauf und war sehr stolz, als ich den ersten Artikel verkaufen konnte. Es war ein Bild, das ich mit Steinen gestaltet hatte. Natürlich reich wurde ich nicht dabei, aber mir brachte es eine willkommene Abwechslung. Andere Menschen treffen, sich austauschen, schauen, was die anderen Teilnehmer präsentierten und neue Ideen sammeln. Das tat mir sehr gut und ich konnte meinen Kopf auslüften und den Alltag vergessen.
Peter kam ab und zu mit und verbrachte seine Zeit am Stand. Er half mit dem Aufbau, fühlte sich nützlich und war zufrieden. Am Anfang klappte das noch gut, aber nach und nach wurde ihm das Ganze zu viel. Er langweilte sich, wurde unruhig und lief weg. Ich musste ihn suchen und war natürlich gestresst. Daher machte ich mich vermehrt alleine auf den Weg an die Märkte. Mein Bruder, der Peter an diesen Markttagen betreute, kam oft zu einem kurzen Besuch bei mir vorbei, was mich immer ausserordentlich freute!
Hoi Regina, y wünsche dyr u dyne Familene es ganz es tolls NÖIS JAHR mit beschter G’sundheit und villne Glückssträhne. Wiä schön, scho am Afang vom NEUE JAHR 2021 widder vo dyr dörfe z’höre. Du bisch eifach…… y finde kenner Wort derfür.
Y danke dyr herzlech, dass du y dym Blog au im nöie Jahr wyter schriebsch.
Liebe Manni, ou i wünsche dir fürs nöie Jahr nume z Beschte! Mögs für di äs guets Jahr wärde!
Blog schribe tueni sicher witer, mir tuets guet und i cha so aues verarbeite. I schribe mir ou aues immer jedi Wuche chli uf, so dasis när im Blog cha verzeue.
I wünsche dir ä schöne Nami!