Teil 1 2015
Die Zeit verging schnell und das Datum der Abreise war plötzlich da. Peter freute sich und wir haben zusammen auf der Landkarte die Route angeschaut. Wie es wohl in Natura sein würde? Peter konnte seine Sachen nicht mehr vorbereiten und sich überlegen, was auf der Reise alles nötig war. In Argentinien ist um diese Jahreszeit Sommer, aber im Süden, in Feuerland, konnte es doch immer noch empfindlich kalt werden. Das bedeutete Kleider für jede Temperatur, windundurchlässige Sachen, Regenschutz und gute Schuhe. Das Gepäck haben wir dann gemeinsam am Bahnhof Bern aufgegeben, (was ein Fehler war)
Unser Handgepäck hatten wir natürlich im Zug und auch im Flugzeug dabei. Alles Wichtige, wie Medis, Handys und Ladekabel, Geld und Pass hatten wir bei uns.
Die Reise ging zuerst nach Frankfurt, mit zwei Stunden Aufenthalt, danach weiter nach Sao Paulo, wir mussten wieder den Flieger wechseln und schlussendlich landeten wir in Buenos Aires. Insgesamt waren wir rund 15 Stunden im Flugzeug. Ich bin mir bewusst, dass war eine lange Reise und für Peter dementsprechend auch. Alles ging recht gut, Peter hat während des ganzen Fluges kein Auge zugetan. Ich denke er war aufgeregt und freute sich. Somit hatte ich auch nur wenig gedöst und war immer auf dem Sprung. Peter musste verschiedene Male die Toilette aufsuchen. Alleine ging das nicht, die Türe aufschliessen war ungewohnt und unseren Sitzplatz wiederzufinden gänzlich unmöglich.
Die Einreise nach Argentinien war recht streng und das brachte uns eine weitere Hürde. Es hiess einzeln zur Passkontrolle und unseren Fingerabdruck hinterlassen. Peter weigerte sich schlichtweg und fühlte sich bedroht. Ich erklärte und redete auf ihn ein und wollte ihn zum Passschalter begleiten, aber ich wurde ziemlich grob wieder hinter die Linie verwiesen. Schliesslich konnte ich den Beamten die Lage erklären und sie hatten dann doch ein wenig Geduld mit ihm.
Nun hiess es das Gepäck in Empfang nehmen und sehen, ob wir wie versprochen, am Flughafen abgeholt werden. Wir standen am Gepäckband, Koffer um Koffer kam, drehten ihre Runden und wurden von den Besitzern in Empfang genommen. Von unseren drei Koffern war weit und breit nichts zu sehen. Schliesslich stellte das Gepäckband ab und wir waren ohne Koffer. Total müde und ohne Gepäck standen wir nun da. Nun hiess es Formulare ausfüllen, damit eruiert werden konnte, wo die Koffer sein könnten. (Sie blieben in Frankfurt liegen.)
Unser Reiseleiter, stand draussen vor dem Eingang, schon leicht, nein ziemlich genervt und die ganze Gruppe mit ihm.
Ab ins Hotel in Buenos Aires, um sich umzuziehen, damit wir alle zusammen essen gehen konnten. Mit umziehen wurde es nichts, aber wenigsten eine erfrischende Dusche war angesagt.
Buenos Aires
Weltstadt Südamerikas! Welch pulsierendes Leben, welche Gegensätze trafen wir in der Stadt an. Neue moderne, glänzende, verchromte Häuser und wunderschöne koloniale Prachtbauten.
Wir haben die Stadt geführt erkundet und waren zuerst in Recoleta. Die 7000 imposanten Mausoleen des ersten öffentlichen Friedhofs der Stadt, bilden eine Stadt der Toten, mit kunstvollen Statuen geschmückt. Die meisten sind beeindruckender als das Grab von Evita Duarte de Perón. Trotzdem sind dort täglich die meisten Besucher anzutreffen.
Der Stadtteil La Boca ist ein absolutes Highlight: bunte Häuser in der Caminito Strasse, eine Farbenpracht, Leute, die auf der Strasse Tango tanzen und das Stadion der weltberühmten Boca Juniors. Aber auch Slums und unendliches Elend haben wir gesehen.
Mit dem Schiff besuchten wir das Tigre Delta. Vom Delta aus geht es direkt auf den Río de la Plata, dem breitesten Fluss der Welt. Die Bootsfahrt führte durch den südöstlichen Teil des Deltas, vorbei an den interessanten Wassergrundstücken und deren oftmals speziellen Häusern. Die Versorgung erfolgt ausschließlich über Boote, denn es gibt ja keine Straßen. Es hat Schulboote, Verpflegungsboote, Abfallentsorgung per Boot und natürlich Wassertaxis.
Peter hat alles mehr oder weniger interessiert aufgenommen. Aber Städte sind nicht seine Welt und er freute sich auf die Weiterreise. Dort waren Natur, kleine Wanderungen und ein völlig anderes Gesicht von Argentinien angesagt. Auch nach drei Tagen in Buenos Aires, waren unsere Koffer nicht eingetroffen. Unterdessen waren sie zwar in Argentinien angekommen, aber auf dem falschen Flughafen.
Die Weiterreise, immer noch ohne Koffer, ging ganz früh am Morgen, per Flug, nach Ushuaia. Das ist die südlichste Stadt der Welt! Ganz speziell war der Weg aus dem Hotel zum Bus, der uns zum Flughafen bringen sollte. Es waren nur etwa 300 Meter, aber wir mussten in Gruppen gehen, bewacht von Sicherheitsleuten, die uns umringten und abschirmten. Buenos Aires ist in der Nacht anscheinend ein sehr gefährliches Pflaster.
Fortsetzung folgt………
Ausnahmezustand Coronavirus
Wir sind nach wie vor gesund und achten gut auf alle Regeln. Unterdessen ist Peter ja nur noch daheim. Wir waren vor dem Coronavirus schon sehr entschleunigt, aber nun geht alles noch eine Spur gemächlicher. Ich achte auf einen geregelten Tagesablauf. Wir nehmen uns Zeit beim Essen, bei der Körperpflege und wenn das Wetter es zulässt, gehen wir in den Garten. Peter sitzt praktisch nie, läuft herum und ich muss ihn immer im Auge behalten. So schnell stolpert er, verliert das Gleichgewicht und fällt hin. Heute Morgen passierte das leider auch im Badezimmer. Ich musste Hilfe holen, da ich ihn nicht alleine hochheben kann. Zum Glück hat er sich nicht verletzt.
Die Tage sind lang und etwas eintönig. Ein Ende ist leider vorläufig nicht abzusehen. Es gibt aber auch Gutes und Schönes, unverhofft habe ich einen schönen Tulpenstrauss erhalten, einfach so. Unverhofft besuchte mich meine Cousine. Ich hatte sie lange nicht mehr gesehen und wir konnten, mit der nötigen Distanz natürlich, einige Neuigkeiten austauschen. Unverhofft hat mich ein alter Freund angerufen, spontan, um zu fragen wie es mir geht. Wunderbar! Der Virus scheint den Menschen Zeit zu schenken, Zeit um Kontakte zu pflegen und sich vermehrt auszutauschen.
Die Welt ist langsamer geworden, kleine Aufmerksamkeiten, Hilfsbereitschaft und Engagement sind in den Vordergrund gerückt. Dennoch befürchte ich, dass die Auswirkungen, wie gesundheitliches Leid, finanzielle Schwierigkeiten für viele, und wirtschaftliche Folgen, schlussendlich Überhand nehmen.
Liebe Frau Christen, lieber Herr Christen Ich wollte mal nachfragen, ob die Ma
Liebe Frau Portmann
Leider ist der Kommentar plötzlich fertig, da muss wohl ein Fehler aufgetreten sein.
Wie geht es Ihnen? Bei der Arbeit? Sicher auch für Sie eine neue und sehr herausfordernde Situation.
Wir vermissen den Freitag bei Ihnen sehr!
Liebe Grüsse
Guten Tag Frau Christen, hab eigentlich gedacht ich hätte Ihnen eine Mail geschrieben (und auch schon 1 Woche zuvor)… Komisch, dass dies nun in den Kommentaren auftaucht! Könnten Sie mal bei den Mails nachschauen?
Danke für diesen Blog, ich lese immer sehr interessiert und freue mich vorallem auch zu lesen, dass es Ihnen beiden, der Situation entsprechend, gut geht.
Ich denke öfter an Sie beide und und vermisse Sie auch!Drücke die Daumen, dass Sie den Notfallplan nicht benötigen!
Die Situation auf der Arbeit ist sehr aussergewöhnlich und ja, auch herausfordernd, aber soweit ich weiss, im grünen Bereich. Bin eben selber krankheitsmässig seit ein paar Tagen zu Hause und hoffe, dass es bald besser wird.
Mit herzlichem Gruss, Kathrin Portmann