Auf der Suche nach einem Ferienplatz

Wie bereits beschrieben, wollte ich mich auf die Suche nach einem Ferienplatz machen. Ich musste mir überlegen welche Kriterien ich berücksichtigen wollte.

Sollte Peter aufs Land, oder in der Stadt?

Musste das Heim spezialisiert auf Demenzkrankheiten sein?

Musste es ein Heim sein, oder wäre auch ein Bauernhof eine Option?

Nahe bei uns zu Hause, oder weiter weg, irgendwo in der Schweiz?

Musste der Ferienplatz aus der eigenen Tasche bezahlt werden, oder war der Platz Krankenkassen anerkannt?

Sollte ich gleich ein Heim suchen, in das Peter einmal, in ferner Zukunft, fest umziehen könnte?

Viele Fragen die sich stellten und die es abzuklären galt. Zuerst durchforstete ich mal das Internet und schaute mir die Angebote an. Leider hatte ich in meinem Bekanntenkreis kaum Personen die mir raten konnten. Nur eine Person in der Alzheimergruppe, hatte seinen Angehörigen bereits einmal in die Ferien gegeben.

Hof Obergrüt

«Auf dem Hof Obergrüt sind Menschen mit Demenz willkommen. Sie geniessen bei uns familiären Anschluss und können sich selbständig im Haus und im Garten bewegen. Die schöne, intakte Natur sowie die kleine, überschaubare Struktur sorgen für einen erholsamen Aufenthalt unserer Gäste.»

Hof Pöchti in Achseten

«Alle sollen sich bei uns wie daheim fühlen»

Diaconis, oder Domicil in Bern und Belp

«Sind betreuende Angehörige in den Ferien oder sind sie anderweitig beschäftigt, kümmert sich unser Pflegepersonal um das Wohl der zu betreuenden Person. Das Ferienangebot kann für eine Zeitdauer von maximal acht Wochen pro Jahr in Anspruch genommen werden.» 

Oberibäch in Schwarzenbach bei Huttwil

«Demenzkranken Menschen eine Umgebung zu bieten, in der sie sich sicher und geborgen fühlen – dies ist das zentrale Anliegen unseres Hauses.»

Dies eine Auswahl einiger Angebote.

Wie finde ich das richtige Heim?

Viele Orte, Heime und Einrichtungen habe ich gefunden und mich eingelesen. Die Auswahl war gross und ich beschloss, mir vor Ort selbst ein Bild zu machen. Die beiden Bauerhöfe kamen, nach Rücksprache nicht in Frage, weil die Überwachung in der Nacht nicht gegeben war. Peter brauchte immer Hilfe in der Nacht, um sich zurecht zu finden und zu orientieren. Es gab auch Heime, die wollten Peter nur mindestens für drei Wochen aufnehmen. Das war mir zu lange und kam nicht in Frage.

In Bern habe ich verschiedenen Heime besucht, habe mich umgeschaut, habe mit der Heimleitung gesprochen, habe die Atmosphäre auf mich einwirken lassen. Wie sind die Farben, die Gerüche, wie zufrieden sehen die Mitarbeitenden und die Bewohner aus? Ist es laut, oder leise, ist die Grundstimmung freundlich? So habe ich mich herangetastet, um den richtigen Aufenthaltsort zu finden. Ich habe immer auf mein Bauchgefühl gehört, was ja eigentlich nie das Schlechteste ist.

Nach meinem Besuch im Haus für demenzbetroffene Menschen im Oberi Bäch, war mir sofort klar, dieses Haus sollte es sein. Ein Haus, wo ich mich sofort wohlgefühlt habe, wo eine offene und freundliche Kommunikation und ein wohlwollendes Miteinander an der Tagesordnung war. Zudem ist das Haus nicht übermässig gross, es hat Platz für etwa 19 Bewohner.

Oberi Bäch

Freundliche Räume, ein grosser Garten und viele Heimtiere helfen den Bewohnern sich wohlzufühlen. Das Leben spielt sich vor allem in den Gemeinschaftsräumen ab. Die Küche ist zentral gelegen und die Bewohner, die noch können, helfen fleissig mit. Ich hatte auch immer das Gefühl, dass die pflegenden Fachpersonen sich stets genügend Zeit genommen haben, um den Bedürfnissen von Peter gerecht zu werden. Aber nicht nur die Fachpersonen, auch die freiwilligen Helfer und Helferinnen sind immer da, um überall wo nötig Hand anzulegen, oder kürzere oder längere Spaziergänge zu unternehmen. Der Alltag erscheint mir für die Bewohner völlig stressfrei, sie sind zufrieden und scheinen sich wohl zu fühlen.

Beim ersten Mal habe ich auf Wunsch einen kurzen Lebenslauf von Peter verfasst und mitgebracht. Es wurde genau abgeklärt welche Bedürfnisse Peter hatte, was er gerne machte und was weniger.

Auch beim zweiten und dritten Mal, immer wenn ich Peter brachte, wurde viel gefragt, wie es ihm geht, ob spezielles zu beachten ist, oder ob ich noch besondere Wünsche hätte. Ganz schön ist es jeweils, wenn ich Peter in die Ferien bringe, wie sich alle freuen, ihn begrüssen und ihn willkommen heissen. Das tut uns gut! Ich durfte jederzeit aus meinen Ferien anrufen, um zu fragen wie es Peter geht.

Wie sieht die Finanzierung aus?

Natürlich ein Platz in einem Heim hat seinen Preis, sei es für Ferien, oder für einen dauernden Aufenthalt.

Im Moment zahle ich aus der eigenen Tasche 187.- für den Aufenthalt am Tag. Auf die Finanzierung werde ich in einem weiteren Blog noch genauer eingehen.

Ich bin sehr dankbar, haben wir das Haus Oberi Bäch gefunden. Schlussendlich, dann doch auf Empfehlung, weil jemand jemanden kannte, der einen Angehörigen im Haus Oberi Bäch wohnen hatte.

Ich kann unbesorgt in die Ferien fahren, weiss das Peter zu 100% gut aufgehoben ist, und dass es ihm gut geht und er sehr gut betreut wird. Dem ganzen Team ein herzliches Dankeschön!

http://www.oberibaech.ch

Ein Kommentar zu “Auf der Suche nach einem Ferienplatz

  1. Liebi Regina, das wär ja wunderbar, wänn du für de Peter so en viel versprächende und au dyr zuesägende Ferieplatz, wiä dä „Oberi Bäch“ in Schwarzebach by b’halte chönntisch und du unbesorgt dyni wohlverdiente Ferientage einigermasse „gnüüüse“ chönntisch.
    Das wünsche y dyr vo ♥. Häb dr sorg. 🤗

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