Das neue Jahr 2019- was bringt es uns?

Wie immer an Sylvester und anfangs des neuen Jahres stellte sich die Frage, was uns das neue Jahr bringt. Auf der einen Seite ist man gespannt, auf der anderen Seite auch etwas besorgt. Würde sich der Zustand von Peter verschlechtern? Würde es langsam gehen, oder trat plötzlich ein Schub ein und er könnte alltägliche Dinge nicht mehr selber verrichten? Würde ich die Herausforderungen, die das neue Jahr unweigerlich bringen würden, meistern? Wie immer war ich aber zuversichtlich, dass ich das Ganze schon schaukeln würde.

Gut, ein grosses Ereignis war schon angekündigt, nämlich die Geburt von unserem ersten Grosskind. Im März sollte es so weit sein und ich freute mich darauf. Ob Junge oder Mädchen war nach wie vor noch ein Geheimnis:-) Immer versuchte ich das Thema Grosskind im Gespräch mit Peter zu erwähnen. Ich hoffte, dass es irgendwann bis zu Peter vordringen würde und er diese unglaublich schöne Begebenheit auch freudig erwarten könnte.

Skiferien

Die Skiferien verbrachte ich im Januar ohne Peter. Ich hatte ja schon im vorigen Jahr gesehen, dass es zu gefährlich wurde ihn auf die Skipiste mitzunehmen. Die Frage war: nehme ich ihn mit und fahre nicht Ski? Ich selber wollte aber nur ungern aufs Skifahren verzichten und so beschloss ich, Peter ins Oberi Bäch zu geben. Er kannte es ja schon vom Herbst und die Ferienwoche verlief auch ohne nennenswerte Probleme. Einfach in der Nacht war Peter orientierungslos und irrte herum. Das Heim platzierte, mit meinem Einverständnis, vor dem Bett eine Klingelmatte oder auch Kontaktmatte genannt. Es handelt sich um ein Hilfsmittel für Patienten, welche nachts unkontrolliert aufstehen (Nachtwandler), sturzgefährdete Patienten oder für Menschen, bei denen eine Weglaufgefahr besteht. Die Matte mit Sensoren schlägt bei Betreten Alarm. Die Matten können im Innen- und Aussenbereich zum Beispiel direkt vor das Bett oder unter einem Teppich gelegt werden. Da sie mit einem Funk ausgestattet sind, werden Pflegepersonal oder Kontaktpersonen sofort informiert. Zuhause war mein Schlaf unterdessen so leicht, dass ich keine Matte brauchte und sofort wach wurde, wenn Peter aufstand.

Meine Skiferien verliefen gut, aber es war für mich nicht ganz einfach. Ich hatte Mühe mit abschalten und da wir schon so viele Jahre immer wieder ins gleiche Ferienhaus fuhren, kamen viele Erinnerungen hoch. So oft waren wir zusammen die Hänge heruntergefahren und hatten schöne und gute Zeiten. Ganz komisch war es, wenn ich von der Gondel oder dem Skilift, eine Person auf der Piste mit grüner Ski-Jacke, schwarzen Hosen und schwarzem Helm sah. Dieses Bild von Peter, von den vergangenen Jahren, hatte sich bei mir so eingeprägt, dass ich ihn überall sah. Aber ich wusste, es waren vergangene Zeiten es würde nie mehr so sein ☹

Körperhaltung

Anfangs des Jahres 2019 verschlechterte sich ganz plötzlich die Körperhaltung von Peter. Peter war ja bis anhin noch immer gut zu Fuss. Er mochte problemlos spazieren gehen, bewegte sich viel, schaufelte Schnee und wir unternahmen leichte Wanderungen zusammen. Plötzlich war seine ganze Haltung schräg, immer auf die linke Seite neigte sich sein Körper. Besonders wenn er müde war, verschlechterte sich die Schräglage zusehends. Manchmal machte ich mir Sorgen, dass Peter das Gleichgewicht nicht halten könnte und umfallen würde. Das passierte damals aber nicht, die Stürze würden zu einem späteren Zeitpunkt, dann leider doch noch kommen.

Nach und nach verschlechterte sich auch seine Kopfhaltung. Die war sehr gebeugt und seinen Kopf konnte Peter nicht mehr richtig anheben. Zum Essen, zum Rasieren und zum Zähneputzen war das ganz, ganz schwierig. Selber konnte er es kaum noch und er war auf unsere Hilfe angewiesen.

Wieder mal war ein Arztbesuch angesagt. Es galt die Ursache dieser Schräghaltung abzuklären. Ich überlegte mir, ob Peter einmal gestürzt war, als ich es nicht sah. Das war fast nicht möglich, denn seine Wanderungen machte er ja schon lange nicht mehr alleine. Ich begleitete ihn überall hin mit.

Beim Arztbesuch war rein äusserlich nichts zu sehen und so beschlossen wir Peter zu einem Kurzaufenthalt ins Spital einzuweisen. Dort sollte die Wirbelsäule geröntgt werden und noch einige andere Tests gemacht werden. Der Verdacht bestand, dass Peter wieder, wie schon vor ein paar Jahren, Wirbel gebrochen hatte.

Nun mussten wir nur noch auf den Termin des Spitals warten, der möglichst rasch stattfinden sollte.

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