Familienfeste/glückliche Tage

Rückblickend gesehen ist das Jahr 2019 ein glückliches Jahr, nebst der Geburt von Elia, gab es auch schöne Familienfeste.

Familienfeste vermitteln immer ein Gefühl von Zusammengehörigkeit, Feste waren und sind wichtig für mich, wie früher auch immer für Peter. Auch wenn Peter lange nicht mehr alles wahrnahm, so glaube ich fest daran, dass ihm diese Tage grosse Freude bereitet haben. Er konnte es zwar nicht sagen, aber an seiner Haltung und an seinem Gesichtsausdruck war es gut herauszulesen. Ich versuchte an den Anlässen, für Peter ein Gleichgewicht zwischen Lärm und Ruhe, zwischen vielen Menschen und einem stillen Rückzugsort zu schaffen.

Viele Menschen und Lärm konnten für Peter oft eine Herausforderung darstellen. Er konnte nicht mehr einordnen, ob diese Menschen ihm wohlgesonnen waren oder nicht. Auch nicht, ob laute Stimmen einen Streit bedeuteten, oder nur ein angeregtes Gespräch.

Die Krankheit nicht verstecken, sondern darüber sprechen, das hatten wir uns vorgenommen und immer gelebt. So war es selbstverständlich, dass Peter immer dabei war und natürlich mittendrinn.

Familienfeste gehörten bei uns zu den Ritualen siehe auch https://blickwinkeldemenz.com/2020/08/30/peters-60-geburtstag/

Der 30. Geburtstag von Adrian

Unser Sohn Adrian, geboren im September, konnte seinen 30. Geburtstag feiern. Es ist nicht seine Art ein grosses Fest zu veranstalten. Darum beschloss ich für ihn, einen Brunch im kleinen Rahmen, mit der Familie, zu organisieren. Ich machte ihm als Überraschung ein Fotobuch zum 30. Geburtstag, mit verschiedenen Stationen seines bisherigen Lebens. Schule, Lehre, Familie, Freundin, Arbeit und Hornussen – auch eine seiner grossen Leidenschaften.

Der Brunch fand an einem Sonntag, auf einem Bauernhof statt und natürlich, es gab ein reichhaltiges Buffet. Leider war das Wetter nicht so gut, so dass wir nicht im Freien sitzen konnten.

Peter war zufrieden, obwohl ihn sein gebeugter Nacken behinderte und er damit nicht sehr gut Essen konnte. Zu dem Zeitpunkt war es oft so, dass ich ihm das Frühstück oder das Mittagessen mundgerecht schnitt und ihm auch half, dass Essen zum Mund zu führen.

Es war schön, mit vier Generationen an einem Tisch zu sitzen, gut zu Essen, feinen Kaffee zu trinken und anschliessend, ein feines Dessert zu verspeisen. Nach dem Essen liessen wir den Tag bei uns Zuhause ausklingen.

Die kirchliche Trauung von Micha und Linda

Ebenfalls im September, fand genau ein Jahr nach der Ziviltrauung von Micha und Linda, ihre kirchliche Trauung statt. Es sollte ein grosses Fest werden mit vielen Gästen.

Die Trauung fand in der Kirche Bolligen statt, anschliessend gabs einen ausgedehnten Apero auf dem Bantiger und am Abend, beim gemütlichen Zusammensein, ein Nachtessen, wieder in Bolligen, im heimischen Kulturzentrum.

Ich freute mich sehr darauf, aber es würde ein langer Tag werden und Peter würde immerzu meine Aufmerksamkeit brauchen. Wie sollte ich mich organisieren?

Seit einiger Zeit hatten wir Angela Tschui als Assistenzperson angestellt. Sie war schon ein paar Wochenende mit Peter alleine und hatte ihn sehr gut betreut. Peter kannte sie, es funktionierte gut zwischen den beiden.

Angi erklärte sich bereit am Fest teilzunehmen, und wenn es nötig wäre, mit Peter einen ruhigen Ort aufsuchen, ihn beim Essen und Trinken zu unterstützen und mit ihm auch früher nach Hause zu fahren, sollte Peter unruhig werden. Ich freute mich sehr und konnte viel entspannter und unbeschwerter am Fest teilnehmen und brauchte mir keine Sorgen zu machen.

In der Kirche war es sehr feierlich, es war berührend die junge Familie, Elia war natürlich auch dabei, vor dem Altar zu sehen. Als sie sich das Ja- Wort gaben, musste ich mir einige Tränen abputzen. Vor der Kirche standen viele Menschen, die Spalier standen und sich versammelten, um zu Gratulieren. Als ich mit Peter aus der Kirche trat, übermannten mich die Tränen. Es waren und sind genau diese Augenblicke, voller Freude, die mir zeigen wie nah Freud und Leid beieinander sind. Ich war zutiefst betrübt, dass Peter diesen Augenblick nicht mehr bewusst wahrnehmen konnte.

Der Tag war ansonsten ein sehr schöner und unterhaltender Tag. Peter kam mit zum Apero, auf den Bantiger und er wurde zur Freude von uns, auf allen Familienfotos mit verewigt.

Eine kleine Auszeit vor dem Nachtessen, half ihm zur Ruhe zu kommen. Das Nachtessen wiederum, unterstützt durch Angi, verlief gut. Nach dem Dessert verabschiedeten wir Peter, und Angi, die ihn nach Hause und ins Bett brachte.

Gute Organisation und Vorausdenken helfen, solche Tage für alle angenehm und entspannt zu gestalten. So erlebten wir alle einen stressfreien und unvergesslichen Tag, den wir zusammen verbringen durften.

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