Gute Vorsätze

Nun hat das neue Jahr 2013 begonnen. Manchmal nehme ich mir Vorsätze, manchmal nicht. Oft ist es ja so, dass wir scheitern mit unseren Vorsätzen. Gesund ernähren mit mehr Gemüse, oder mehr Bewegung und Sport, vielleicht auch weniger Stress. Im Januar jeweils, klappt dies noch, nachher wird’s eher schwierig.

Im Jahr 2013, habe ich mir nur einen Vorsatz gefasst, nämlich, dass ich Peter dazu bewege, unseren Hausarzt aufzusuchen und sich untersuchen zu lassen.

Warum sind Männer bloss so schwer zu bewegen zum Arzt zu gehen? Laut einem Bericht den ich gelesen habe, sind Männer zu beschäftig, warten nicht gerne im Wartezimmer und sie haben natürlich Angst vor einer schlimmen Diagnose und unangenehmen Untersuchungen. (Frauen sicher auch)

Ein weiterer Faktor könnte sein, die meisten Menschen haben eine Vorstellung davon, was die Diagnose Alzheimer oder Demenz bedeutet. Menschen mit Demenz haben große Angst davor, nur noch als Patienten mit all ihren Defiziten wahrgenommen zu werden. Sie überspielen Unvermögen und Fehler und vermeiden Situationen, die sie überfordern könnten. Sie haben Angst vor dem Verlust von Selbstständigkeit und Respekt. Sie fürchten gravierende Veränderungen ihres Lebensstils. Solche Ängste und Sorgen sind nachvollziehbar und bei Peter auf jeden Fall vorhanden.

Einige Gespräche sind mir noch in Erinnerung:

«Du Peter wie geht es dir»? «Gut.»

«Wie läufts im Geschäft? Ist alles gut»? «Alles in Ordnung».

«Wie geht es mit den Arbeitskollegen?» «Geht so»

«Hast du das Gefühl gesundheitlich ist alles in Ordnung mit dir»? « Alles ist gut»

«Ich stelle fest, dass du gewisse Sachen vergisst» «Fällt mir nicht speziell auf und ich bin ja nicht doof».

«Würdest du mal zu Hausarzt gehen»? « Warum? Es gibt für mich keinen Grund»

So haben wir viele Gespräche, meistens am Abend beim Nachtessen geführt. Langsam war ich am Verzweifeln, er hatte einfach kein Gehör. Erst viel später habe ich erfahren, dass es auch eine Zielvereinbarung, seitens seines Arbeitgebers gab, die genau dies verlangte: «Peter, geh demnächst mal zum Arzt.» Er muss in dieser Zeit enorm unter Druck gestanden haben.

Nun, steter Tropfen höhlt den Stein und irgendwann im Laufe des Jahres war Peter dann doch bereit.

Der Hausarzt 

Gut hatten wir seit vielen Jahren eine Hausärztin und ich vereinbarte einen Termin. Direkt zu einem Spezialisten wäre Peter nicht mitgekommen.

Die Hausärztin hat für uns eine wichtige Funktion so ist sie doch:

Das erste Glied in der Kette und arbeitet intensiv mit Spezialisten und Spitälern zusammen.

Sie koordiniert Abklärungen und Behandlungen der verschiedenen Fachgebiete. Sie wertet sämtliche Befunde hinsichtlich ihrer individuellen Bedeutung für uns als Patienten aus, und sie unterscheidet für uns Wesentliches von Unwesentlichem.

Natürlich ist sie Gesprächspartnerin und Vertrauensperson in Gesundheits- und Krankheitsfragen. Oft entwickelt sich zwischen einem Patienten und dem Hausarzt/der Hausärztin eine langjährige individuelle persönliche Beziehung. Sie versteht Sorgen und Nöte ihrer Patienten und deren Angehörigen.

Der Termin nahte und Peter kapselte sich ziemlich ab, erklärte nach wie vor, dass dieser Besuch nichts bringen würde. Ich schaute dem Termin mit gemischten Gefühlen entgegen, brachte die Untersuchung Klarheit und in welcher Form? Demenz oder etwas anderes? Was wäre, wenn ja? Wie würde unser Leben weitergehen? Viele Fragen die mir einige schlaflose Nächte bereiteten……..

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